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Muraho! Ich heiße Matthias Huffer und gehe als SoFiA Freiwilliger 2011/2012 nach Rwanda, Matimba. Dort bin ich in der Jugendarbeit tätig. Hier versuche ich mit euch meine Erfahrungen zu teilen. Ich hoffe ihr habt Spaß an meinem Blog. Kommentare und Disussionen sind natürlich erwünscht!

Mittwoch, 4. Juli 2012

Blut. Schweiß. Tränen.


Schon lange war das Projekt geplant und war es auch anfangs durch den Zufall begünstigt, so musste es sich doch noch gehörig durchboxen.
Angefangen hat alles realitv zeitgleich mit Fidele (dem mittlerweile ehemaligem Jungendpriester) und einem Sportverein aus Saarbrücken (DJK Saarbrücken-Rastpfuhl).

Fidele fand, dass der Pfarrei ein Sportplatz fehlt, was ich absolut teilte, da Sport machen in Matimba immer etwas kompliziert war. Also haben wir zusammen heimlich mögliche Bauplätze ausgekundschaftet und Pläne geschmiedet. Diese Idee wäre wohl wahrscheinlich in den Wirren um Fideles Versetzung nach Nyarurema untergegangen, gäbe es da nicht diesen gewissen Sportverein aus Saarbrücken. Über den Umweg SoFiA e.V. wurde fast zeitgleich zu Fideles erster Sportplatzidee eine Mail weitergeleitet, dass ein Volleyballverein Trikotsätze zu vergeben hat, und ob denn bei irgendeinem Freiwilligen Nachfrage bestünde. Klar tat sie das und so bekam Matimba den Zuschlag. Freundlicher Weise erklärte man sich auch bereit, noch ein Netz und Bälle mitzuschicken, da solche Dinge in Rwanda praktisch nicht zu erwerben sind. Der Transport wurde auch durch den Zufall gelöst, sodass meine Familie bei ihrem Besuch in Matimba zwei dicke Taschen und ein Netz, dass mit dieser Verpackungstechnik Preise hätte gewinnen könnte, mitbrachten.
So weit, so gut. Das Glück stand noch an unserer Seit, war auch Fidele in der zwischenzeit Versetzt worden und ich somit alleiniger Volleyballplatz-Verschwörer. Doch glücklicherweise fand ich in seinem Nachfolger Mugisha zwar keinen verrückten Heißsporn, doch einen Volleyball Begeißterten.
Doch nun fingen die Probleme an. Der Platz, den wir uns ausgeguckt hatten, war voller Bohnen. Der Katechist Alfons hatte sich die Freiheit genommen, dort Bohnen anzupflanzen. Ok, kein Problem wir warten bis nach der Bohnenernte Ende Juni. Es gab da sowieso noch etwas für Mugisha und mich zu tun.

Wenn man in Rwanda eine gesellschaftliche Institution ist, hat man das ungeschriebene Gesetz inne, Umuganda auszurufen; also eine Gemeinschaftsarbeit für einen bestimmten Tag anzusetzt. An diesem Tag tanzt dann die Zielgruppe an, werkelt herum bzw. albert herum natürlich. Dieses System hat in Rwanda schon ewig bestand, sodass einmal im Monat Umuganda vom Staat ausgerufen wird, um etwa Straßen von Büschen zu befreien, Regenwasserkanäle anzulegen oder ähnliches.
Allerdings machen die Rwander Umuganda nicht einfach zum Spaß, sondern weil sie dahinter einen Wert für die Gemeinschaft sehen. Wenn also eine inaktive Pfarrei eines Sonntags verkündet „Morgen ist Umuganda, alle herkomm!“ wird wohl keiner auftauchen, da diese Pfarrei kein Wert für die Gemeinschaft ist.
Um diesen Vorwurf erst gar nicht aufkommen zu lassen, fuhren Mugisha und ich auch wegen des geplanten Volleyballplatzes in die verschiedenen Untergemeinde, um dort Seminare zu halten und einfach mit den Jugendlichen zu sein.
Und siehe da: die Werbung hat geholfen!

Am 03.Juli war es dann soweit. Mugisha und ich standen schon früh auf, um den genauen Platz abzumessen, der denn umgegraben werden muss. Allerdings waren bis 9 Uhr kaum Jugendliche da, sodass wir schon ein wenig Bammel bekamen, ob denn auch alle unserem Ruf Folge leisten würden. Ein ausgiebiges Frühstück verdrängte solche Gedanken aber. Und dann waren sie da. Auf der einen Seite stinkefaule Voyeristen ohne Werkzeug, die sogar zu strak waren moralische Hilfe zu leisten (klatschen und jubeln). Auf der anderen Seit arbeitswütige, best ausgerüstete, junge Männer und Frauen wie sie im Buch geschrieben stehen. Aber die Bedingungen waren an der Untergrenze des Befürchteten angelangt. Da wir uns am Anfang der Trockenzeit befinden, hatte es zwei Wochen lang nicht mehr geregnet, sodass die Erde trocken, staubig und schlecht umzugraben war. Ausserdem war die Sonne wieder besonders intensiv – was wohl nur einer Person zu schaffen gemacht hat. Man sieht: die Bedingungen standen schlecht, es konnte sich mancher nichtmal vorstellen, dass wir schlussendlich erfolgreich sein würden, aber was sollten wir machen? Am letzen Tag, an dem die so lang gedauerte Vorbereitung und das Warten sich bezahlt machen sollten, einfach aufgeben? Nein, wir entschieden uns zu kämpfe!
Und wir planierten mit Engelsgedult, ein nicht für planierbar gehaltenes Feld, gruben mit bloßer Muskelkraft rießige Wurzeln aus, loteten höchst professionel die exakten Maße aus und rangen so der Natur eines der schönsten Volleyballfelder ganz Rwandas ab. Und das in unfassbaren zwei Stunden!

Tja, was soll ich sagen: die Einweihungs-Spiele der Männer- und Frauen-Teams „Pfarrer“ gegen „Jugendpriester“ waren sportliche Spitzenleistungen, in denen die Spieler nahtlos an ihre Baukünste knüpfen konnten und sich so beiderseits wohlverdient unentschieden trennten.
Das eigentliche Spitzenspiel ließ aber noch auf sich warten. Nach dem Umuganda war noch ein Gottesdienst angesetzt, zudem sich aber eine Gruppe, bestehend aus dem harten Kern der Feldplanierer und Wurzelausgräber (und einem gewissen Whity), entschlossen, nicht hinzugehen. Und so entstand ein legendäres Spiel, bei dem der Spielstand schlichtweg uninteressant wurde. Es endete in der prallen Mittagsonne (die Kopfhaut und Gesamtverfassung besagten Whitys litt darunter zusehens) mit verstauchten Knöcheln, kaputten Schuhen und absolut fertigen, aber glücklichen Spielern. Legendär!

Ich möchte allen, die an dieser Aktion direkt und/oder indirekt beteilig waren von ganzem Herzen auch im Namen der Pfarrei danken. Namentlich sind das:
  • Fidele, Mugisha, Emilien, dass sie solche verrückten Dinge an ihrer Pfarrei geschehen lassen.
  • Dem DJK Saarbrücken Rastpfuhl (im Besonderem Axel Klein), dass sie sich bereiterklärten, diverse Ausrüstung zu sponsern.
  • Der Familie Huffer fürs Transportieren.
  • und ganz besonders allen Jugendlichen der Pfarrei Matimba, die zwar namentlich nicht zu erfassen sind, doch deren Gemeinschaftssinn diese Pfarrei erhellt und mitträgt.

Vielen Danke, Murakoze Cyane

euer Matthias

PS: Bilder sagen mehr als tausend Worte.




Mittwoch, 30. Mai 2012

Fragen? Fragen!


Liebe Rundbrieflesegemeinde,

ich bin in einer Zwickmuehle. Schon seit laengerem habe ich eine Idee bzw. ein kleines Projekt in meinem Kopf rumgeistern, ueber das ich aber noch so wenig Worte wie moeglich verlieren kann und will, nur soviel: ich brauche eure Hilfe!
Bitte, bitte schickt mir alle Fragen, die euch zu meinem Freiwilligendienst einfallen. Egal ob zu Rwanda, der Vorbereitung, meiner Wohnsituation oder auch ganz konkrete Fragen (z.B. wie man denn Bananenbier braut), alle Fragen sind herzlich willkommen! Lasst eurer Phantasie freien Lauf; je extravaganter eure Fragen sind, desto schoener und witziger wird meine Idee. Also: ran an den PC und Fragen an matthias.huffer@inshuti.net schicken!

Ich sag schonmal Danke im Voraus und freue mich auf so viele Fragen wie moeglich.
Liebe Gruesse
Euer Matthias

Montag, 7. Mai 2012

Wie die Zeit vergeht…


Es ist schon eine Ewigkeit her seit meinem letzten Blog-Eintrag. Ok, genauer gesagt ueber zwei Monate. Aber das sind gute Nachrichten, weil das nichts anderes bedeutet, als dass in Matimba so viel passiert, dass ich schlichtweg keine Zeit hatte, etwas zu schreiben. Und auch ein klein wenig zu faul war...

Da war die Zeit vor Ostern, in der wir in jede Untergemeinde gefahren sind, um arbeitsteilig die Beichten abzunehmen, Vortraege ueber pastorale Arbeit zu halten und uns um „enfantes missionaire“ zu kuemmern, der Kinderorganisation.
Da war der Besuch meiner Familie, mit denen es galt unzaehlige Menschen zu treffen, den Akagera-Nationalpark zu besichtigen und einfach die Osterzeit in Rwanda zu geniessen. Unheimlich schoene zwei Wochen, sowohl  fuer die Deutschen als auch fuer die Rwanda.
Da  galt es sich darum zu kuemmern, dass die vom Partnerschaftsverein gesponserten Schueler sicher in den Schulen angekommen und das Schulgeld auch ordentlich bezahlt wurde.
Und jetzt sind es keine vier Monate mehr, bis ich nach Deutschland fliege. Es gibt noch sehr viel, dass ich gerne tun moechte. Das Projekt, einen Sportplatz zu bauen, duerfte in naechster Zeit realisiert werden, dann gibt es in ganz Rwanda noch Menschen, die ich beuchen moechte, ganz zu schweigen von den Aktionen mit der „enfantes missionaire“. Ums kurz zu machen: ich werde wohl nicht alles schaffen, was ich noch tun moechte. Aber alles was ich noch tun werde, wird mir sehr viel Spass machen , weil ich genau das tun will und darauf kommt es natuerlich an!

Ein bisschen als Ausgleich fuer meinen doch sehr abstrakten letzten Rundbrief, moechte ich einfach noch mein letztes Wochenende beschreiben.
Samstags hiess es, mit Bosco und 14 Kindern nach Gakagati zu wandern, um dort die „enfantes missionaire“ zu treffen und sie zu unterstuetzen, da einige Eltern nicht so begeisstert sind, wenn ihre Kinder regelmaessig bei der Hilfe im Haus oder auf dem Feld fehlen. „Zu wandern“ bedeutet in diesem Fall drei Stunden hin, drei Stunden zurueck. Den Hinweg in praller Sonne, den Rueckweg in stroemendem Regen. Was soll ich sagen: es war traumhaft! Kinder und Matsch sind sowieso eine ganz spassige Angelegenheit, sodass es, trotz der Anstrengung alle bei einander zu halten (im Ernst: Kinder koennen so anstrengend sein!), unheimlich lustig war den Schlammschlachten und fast Ausrutschern zu zu sehen. Und als wir in Gakagati zwangsweise vor dem Regen Unterschlupf suchen mussten, konnten wir nicht nur auf die Hilfe der Christen vor Ort zaehlen, sondern wurden auch dank eines sehr ausgepraegten „Teilwillens“ alle satt. Es war ein sehr schoenes Gefuehl des Zusammengehoerens.
Sonntags frueh ging es fuer mich dann nach fuenf Stunden Schlaf auf ein „Elterntreffen“ einer Schule, auf die vier der gesponserten Schuelerinnen gehen. Also ein Drittel konnte ich mit Haengen und Wuergen mitverfolgen, danach habe ich Briefe geschrieben. Umso schoener war es jedoch, danach die vier Schuelerinnen zu treffen. Getreu dem Motto „du musst es nicht richtig sagen, man muss dich nur verstehen“ haben wir lange ueber Matimba, Schule, Probleme geredet und nachdem sowohl mein gesamtes Guthaben als auch mein Handyakku aufgebraucht waren, da Handys an rwandischen Schulen Verboten sind und die Freude mit Familie und Freunden zu telephonieren daher umso groesser war, musst ich wieder Willens gehen, weil ich die Vier erst im Juli in den Ferien wieder sehe.
Zusammenfassend war es ein wunderschoenes Wochenende mit zu wenig Schlaf.

So. Das soll genug sein! Aber keine Angst, ich habe schon angefangen an meinem naechsten Rundbrief zu schreiben. D.h. er kommt noch vor meinem Rueckflug raus!
Ich hoffe es geht euch allen gut
Euer Matthias

PS: ich entschuldige mich a) fuer die „ae“s, „oe“s, „ue“s und die „ss“s, mein Computer ist kaputt und ich muss eine amerikanische Tastatur verwenden (und fuer das dauernde Einsetzen von Sonderzeichen bin ich zu faul), b) fuer fehlende Bilder, mein Computer ist immer noch kaputt!

Montag, 27. Februar 2012

Da bin ich wieder... und es gibt viel zu erzählen!


Grüße an alle Daheimgebliebenen +Stopp+ im Süd-Sudan ist alles in Ordnung +Stopp+ Busch Ende! +Stopp+

Hier bin ich also wieder. Nach einer Reise an den durchaus traumhaften indischen Ozean mit konventionellen Bussen, einer abenteuerlichen Fährfahrt mit unglaublichem Finale des Africa-Cups und einem verrückten Besuch in einer dubiosen Kneipe, währenddessen sich die Pfarrei Matimba kurzerhand umstrukturieren ließ. Aber der Reihe nach!

Reiseziel war das fid-Seminar in Bagamoyo, der ehemaligen Hauptstadt von Deutsch-Ostafrika mit einer dementsprechend interessant-erschreckenden Geschichte (Tipp: findet heraus woher der Name „bagamoyo“ kommt und warum). Dorthin gelangt man a) mit dem Flugzeug oder b) mit dem Bus. Unter dem Vorwand von umweltpolitischen-Aspekten brachten wir SoFiA-Freiwillige unseren Träger dazu uns eine Busfahrt zu bezahlen, wollten wir in Wahrheit doch nur unser voyeuristische Interesse einer afrikanischen Busfahrt befriedigen. Ich glaube eine 36h-Busfahrt quer durch Tansania ist die einzige Reise der Welt die abenteuerlich und todlangweilig zugleich ist. Abenteuerlich: ich hatte noch nie weniger Ahnung wo ich bin und ob ich auch tatsächlich ankommen werde, todlangweilig: 36h durch annähernd unbesiedeltes Land fahren IST langweilig!
Das Seminar in Bagamoyo war dann einfach nur erfolgreich. Außer, dass ich das Gefühl habe neu motiviert und mit mehr Elan in die zweite Hälfte meines Dienstes zu gehen, gibt es dazu nicht zu sagen. Vielleicht noch Danke an das fid-Team und die anderen Freiwilligen.
Danach ging es weiter zum wohlverdienten Urlaub auf Zanzibar. Blöd an Zanzibar ist, dass es leider dort leider tatsächlich aussieht wie auf den ganzen kitschigen Postkarten; türkisblaues Meer, ewig langer Sandstrand mit Palmen und eine Hitze, die sich nur im Wasser aushalten lässt. Dementsprechend sah auch der Urlaub der monströsen Freiwilligen-Truppe aus. Sich eine goldbronzene Haut anschaffen, Beach-Volleyball spielen, schnorcheln gehen und ähnliches… Glücklicherweise hielt dieser Zustand jedoch nicht die ganze Zeit über an, da wir uns entschlossen auf das sauti za busara Festival in Stone Town zu gehen. Das war kurz gesagt der Hammer! Für mich war die Entdeckung schlechthin, die dem ein oder anderen von euch schon bekannte „Nneka“. Wer sie nicht kennt, der klicke hier.
Allerdings war nicht alles so rosig. Mitten auf Zanzibar erfuhr ich, dass Fidele – seines Zeichens Priester, Arbeitskollege und Freund – selbst für rwandische Verhältnisse spontan versetzt wurde. Das hieß dann Chaos und Resignation, da ich auf Zanzibar gefesselt war und selbst zu seiner Verabschiedung nicht da sein konnte.

Mit dieser Spannung fuhr ich dann also wieder 36h zurück nach Rwanda (siehe oben), um nach längst überfälligen Skype-Terminen in Kigali, dann endlich wieder nach Matimba zu kommen. Dort wurde ich überschwänglichst Empfangen (besonderer Danke geht da vor allem an die Jugend!) und es war – wie immer – die Hölle los, sodass ich noch am gleichen Tag auf zwei Hochzeiten fahren musst. Und es ging genauso weiter. Arbeit neu ordnen, Freunde treffen, ganz viel reden uuuund Fidele besuchen! So fuhr ich dann also zu Fideles neuer Stelle nach Nyarurema und hatte zwei wunderschöne Tage inklusive einem richtig gutem Gespräch, verrückten Menschen und Feierei.
Und hier stehe ich nun. Arbeitstechnisch mitten im Umbruch und unterm Strich mit viel Freude die zweite Hälfte in Angriff nehmend.

Zum Abschluss möchte ich noch einen Artikel empfehlen, der Wort wörtlich ein Stück rwandische Kultur nach Deutschland trägt.Für Rückfragen sämtlicher Art stehe ich natürlich zu jeder Tag und Nachtzeit zur Verfügung.

Ich wünsch euch alles Gute und einen baldigen Frühling, weil ich mit zwischendurch echt schlecht gefühlt habe, mit bis zu 60Grad Temperatur unterschied…
Viele liebe Grüße aus Matimba
Euer Matthias

Dienstag, 3. Januar 2012

Schon 2012?

Während der Weihnachtszeit wurde ich oft gefragt: „Wie ist denn Weihnachten in Rwanda? Bestimmt ganz anders, oder?“. Das ist eine gute Frage, da ich gar nicht so richtig realisiert habe, dass Weihnachten bevorstand. Erst als dann am 24. großer Pfarreiputz anstand, war etwas von Weihnachten zu spüren. Natürlich wurden vorher auch schon geplant und z.B. zum Beichten in diverse Untergemeinden gefahren; dich das klassische (kitschige?) „Weihnachtsfeeling“ mit Lebkuchen, Kälte und Tannenbaum blieb aus. Unser Weihnachtsbaum war übrigens eine Bananenstaude, die durchaus schön geschmückt war.
Die Christmette war der bis jetzt schönste Gottesdienst, den ich erlebt habe; mit einem großartigem Chor, der sogar „Stille Nacht“ gesungen hat und sehr chaotisch, aber schön anzusehenden Taufen. Vor allem, dass es nach Ende des Gottesdienstes stockdunkel war, hat mich sehr an die mir bekannten Weihnachtsmessen erinnert. Außerdem hatten wir ein erstklassiges Weihnachtsessen mit allen Pfarreibewohnern. Höhepunkt: Tilapai-Fisch!

Am 2. Weihnachtsfeiertag bin ich dann Richtung Hauptstadt gefahren, um mich dort mit meiner Mitfreiwilligen Anna zu treffen und dann zusammen am nächsten Tag nach Gisenyi am Kivu-See zwecks Kurzurlaubs zu fahren. Es ist nicht übertrieben, zu sagen, dass die Freiwilligen bei denen wir untergekommen sind, die wahrscheinlich schönste Freiwilligen-Wohnung Rwandas haben und wahrscheinlich auch in ganz Afrika mindestens unter den Top-10 mitspielen. Dem entsprechend entspannt und angenehm war der Urlaub und die Silvester- Feierei mit annähernd 20 deutschen Freiwilligen. Es war gut, neue Energie zu tanken und jetzt kann ich mich erneut in wahnsinnige Projekte stürzen. Außerdem habe ich viele neue Freiwillige und Rwander kennen gelernt, die teilweise (also die Freiwilligen) auch aufs gleiche Zwischenseminar fahren.
Den akribischen Beobachtern unter euch wird aufgefallen: eine „Freiwilligen-connection“ (Kenner sprechen auch von der „german-connection“) durchzieht ganz Rwanda und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Freiwilligenarbeit aller anderen Nationen zu kontrollieren. Die Camorra ist ein Scheiß gegen uns…

Genug gequatscht! Ich melde mich wieder, wenn ich aus Tansania wieder zurück bin. Dann auch mit neuen Bildern. Bis dahin müssen diese hier reichen.

Ndifuriza noheli nziza na umwaka mushya muhire
Nyo Matthias

PS: Rundbrief auf der Rundbriefsammelstelle veröffentlicht worden. Sucht ihn!

Montag, 5. Dezember 2011

Am Thema vorbei

Hat nichts mit meinem FSJ, oder Rwanda, oder was auch immer zu tun, aber Danke Herr Schmitt für diese wunderbare Rede, die keiner der momentanen Staatsoberhäupter in Europa hinbekommen hat (oder jemals hinbekommen wird). Danke, dass Sie wieder eine Richtung aufweisen, in die die Europäische Union sich entwickeln soll und dass Sie ein für alle mal klarstellen, dass wir uns nicht von "Ratingagenturen" oder ähnlichem beherrschen lassen dürfen. Danke, dass sie mein politisches Ego befriedigen.

Ich hoffe euch Lesern gefällt die Rede genausogut wie mir und vielleicht fängt der eine oder andere ja eine gepflegte politische Diskussion an.

Hier klicken und hier.

Meine Grüße gehen heute besonders nach Amerika, weil dort einer sitzt dem es genauso geht wie mir. Aber natürliche Grüße ich auch alle anderen, denen Europa nicht am Arsch vorbei geht (Entschuldigt meine Ausdrucksweise...)

Dienstag, 8. November 2011