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Muraho! Ich heiße Matthias Huffer und gehe als SoFiA Freiwilliger 2011/2012 nach Rwanda, Matimba. Dort bin ich in der Jugendarbeit tätig. Hier versuche ich mit euch meine Erfahrungen zu teilen. Ich hoffe ihr habt Spaß an meinem Blog. Kommentare und Disussionen sind natürlich erwünscht!

Montag, 3. Oktober 2011

Von Byumba direkt in die Schule


Viel passiert in letzter Zeit und ich sollte euch wohl mal davon berichten.
Ich habe viel von Rwanda gesehen, was vor allem an meinem Besuch bei Anna in Byumba liegt, da ich auch spontan (wie auch sonst?) nach Ruhengeri und Gisenyi geführt wurde. Wo das alles liegt, sollte jeder von euch wissen! Für alle anderen empfehle ich aber dringendst eine Karte von Rwanda. Wie man das als Lehrer eben so macht…

Ja richtig! Seit diesem Montag bin ich „Lehrer“. Soweit ich das mit meinem grandiosen methodischen und inhaltlichen Wissen überhaupt sein kann. Deswegen versuche ich verzweifelt jedem beizubringen, dass ich kein Lehrer bin, aber das akzeptiert einfach niemand. Aber es ist mir unmöglich eine seriöse, top ausgebildete Lehrkraft zu mimen, wenn ich gerne die Schüler veräppele und einen Großteil der Klasse persönlich von der Pfarrei her kenne. Nichtsdestotrotz macht es mir unheimlich viel Spaß, Montags und Dienstags jeweils mit den Schülern von S3A – S3B Mathe bzw. Englisch zu behandeln. Sie sind richtig wissbegierig und fürchten sich vor ihrer National Examinaton im November so sehr, dass die Priester regelmäßig gefragt werden, ob sie denn für die Schüler beten würden. Emilien kam dann letztens in die Schule und meinte zu den Schülern nur: „Ihr sollt nicht für euer Examen beten, sondern lernen!“. Hat mir einen unheimlichen Lachanfall beschert.
Mein restliches Leben ist unheimlich entspannt (und die Schule eigentlich auch). Ich erlebe hier eine Lebensart, die ich unter „nta kibazo“ zusammenfassen würde. „Kein Problem“! Frei gesagt also: „chill ma, Alter!! Das wird schon.“ Und es wird tatsächlich immer. Es ist einfach wunderbar locker und wenn man am Abend nicht weiß, was Morgenfrüh alles ansteht, ist das auch egal: es wird schon!

Die unschöne Nachricht kommt daher heute auch aus Deutschland. Haus Wasserburg in Vallendar soll 2014 geschlossen werden. Das betrifft mich insofern persönlich, da meine Projektstelle nur wegen den Beziehungen zwischen Haus Wasserburg und der Pfarrei Matimba existiert. Das Haus Wasserburg ein Ort der (Kulturellen-)Begegnung ist, an dem Gemeinschaft noch richtig gelebt wird, ist wohl ein Fakt, der von den Entscheidungsträgern nicht berücksichtigt wird. Aber Widerstandlos wird das nicht ablaufen! Tut mir den Gefallen und engagiert euch dabei. Wer keine Ahnung hat wie, und/oder mehr darüber erfahren will, dem seien folgende Seiten ans Herz gelegt: www.haus-wasserburg.de und www.ksj-trier.de, oder man schreibe mir eine E-Mail.

Aber, um mit etwas Schönem zu enden, Eugenie Mutesi kommt nächste Woche nach Deutschland. Also quasi mein Spiegelbild, wenn man so will. Wer Lust und Zeit hat, geht sie einfachmal in Haus Wasserburg besuchen (noch ein Grund warum die Wasserburg bleiben muss!!) und richtet schöne Grüße von mir aus.

Ich wünsche euch wahlweise schöne Herbstferien, einen guten Semesterstart, oder ein entspanntes Leben.
Euer Matthias