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Muraho! Ich heiße Matthias Huffer und gehe als SoFiA Freiwilliger 2011/2012 nach Rwanda, Matimba. Dort bin ich in der Jugendarbeit tätig. Hier versuche ich mit euch meine Erfahrungen zu teilen. Ich hoffe ihr habt Spaß an meinem Blog. Kommentare und Disussionen sind natürlich erwünscht!

Dienstag, 23. August 2011

... und täglich tötet die Nato

Nachdem dann der Kater des "Libyen ist frei" Festes hoffentlich erfolgreich bekämpft wurde, ein kleiner Nachtrag zum Thema:

"...und täglich tötet die Nato"

Danke an meinen Ex-Sozialkundelehrer Peter Kaiser, der einen so euphorischen Artikel nicht auf sich sitzen lassen konnte!

Montag, 22. August 2011

Aus aktuellem Anlass


Die Hungersnot in weiten Teilen Ostafrikas ist in aller Mund. Speziell einige Führer der Länder sind in die Kritik geraten, da sie ausländische Hilfsorganisationen außer Landes verwiesen haben. Einen Schuldigen für ein solches Ausmaß der Katastrophe scheint gefunden.

Jean Ziegler – Vize-Präsident des beratenden Ausschusses des UNO-Menschenrechtsrates – sieht das anders. In einem Interview zeigt er die Abgründe der Nahrungsindustrie auf. Er berichtet, wie reine Profitgier und Spekulationen für den Hungertod Unzählbarer verantwortlich sind.

Auf diesem Hintergrund, fällt die Hungersnot ostafrikanischer Länder natürlich in ein ganz anderes Licht…


Doch genug der schlechten Nachrichten! Es gibt Grund zu feiern!! Die SMS die mich heute Morgen aus dem Schlaf riss, beinhaltete die grandiose Nachricht: „Alter, Libyen ist frei!“ Danke Anna :-) Also lasst die 
Sektkorken knallen und stoßt auf die arabische Revolution an!

VIVA LA REVOLUTION!!
 Matthias

PS: Jaja, bald schreibe ich auch einfach mal einen klassischen Lagebericht…

Mittwoch, 17. August 2011

(Un)Interessting Facts

Wem der untenstehende Eintrag zu lange ist, begnüge sich hiermit:

-          Rwandische Bürokratie < deutsche Bürokratie
-         die wenigsten Motoradtaxis haben funktionierende Armaturen, bringen einen aber innerhalb weniger Sekunden überall hin
-          die Bundeswehr bildet rwandische Offiziere aus
-          Internet wird in Rwanda nach Verbrauch berechnet und das ist teuer
-          Rwandische Ananas und Avocados regieren die Welt
-          Simvuga ikinyarwanda = ich spreche kein Kinyarwanda
In der Hoffnung bald eine günstige Möglichkeit zum Upload von Bildern zu finden
Euer Matthias

Deutsche Bürokratie


Mir geht es gut. Die letzten 2 Tage war ich auf Hauptstadt-Tour und habe dabei mein Visa beantragt. Natürlich könnte ich jetzt 2 Seiten über Kigali schreiben, aber das wäre nicht nur langweilig, sondern auch irrelevant.

Heute geht es um eine andere Freiwillige; eine s.g. Reverse-Freiwillige. D.h. sie macht das gleiche wie ich, nur in umgekehrter Richtung. Eugenie Mutesi kommt aus Matimba und soll in Vallendar in einem Kindergarten einen sozialen Dienst ableisten. Genau wie meine Stelle ist auch ihre über den Freundschaftskreis Haus Wasserburg – Matimba zustande gekommen und wird von SoFiA e.V. gemanagt.

Wäre alles glatt gelaufen, wäre sie gestern mit einer Delegation aus Matimba, die für 2 ½ Wochen Haus Wasserburg besucht, nach Deutschland geflogen. Das sie immer noch in Matimba ist, hängt mit der Tatsache zusammen, dass sie bis jetzt noch kein Deutsches Visum bekommen hat, welches aber schon seit längerem Beantragt war.
 Auf Nachfrage bei der deutschen Botschaft in Kigali, hieß es, dass sie noch mal ein neues Visa beantragen muss, da eine normale Aufenthaltsgenehmigung für einen Sozialen-Freiwilligen-Dienst nicht reicht, sondern ein richtige „Arbeitsvisum“ herhalten muss.
 Heute Morgen ging Eugenie dann zusammen mit Marcel und mir mal wieder zur deutschen Botschaft, um einen weiteren Antrag auszufüllen. Obwohl speziell auf Rwanda zugeschnitten, gab es diesen natürlich nur in Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch. Verständlicher Weise war Eugenie mit Amtsenglisch stark überfordert, sodass es eine Ewigkeit und Unmengen an Nerven gekostet hat, diesen verdammten Visa-Antrag auszufüllen. Dazu zu legen sind folgenden Dokumente: Bestätigung des Arbeitgebers, Bestätigung der Trägerorganisation, Versicherungsbestätigung und die Bestätigung der Buchung eines voraussichtlichen Fluges… Natürlich am Besten in Deutsch und in Englisch.
 Schlussendlich konnte uns der deutsche Sachbearbeiter Herr Buschmann (Ja, er heißt tatsächlich so!) wenigstens versichern, nun alle Dokumente beisammen und richtig ausgefüllt zu haben. Nun hängt alles an der neuwieder Ausländerbehörde, die das offizielle Visum ausstellen muss. Dies dauert zwischen zwei und sechs Wochen… 

Eugenie hat ihre Vorbereitung beendet, zwischenzeitlich schon zweimal ihren Flug umgebucht, ist eifrig am Deutsch lernen und ist alles in allem bereit ihren Dienst in Deutschland anzutreten. Das einzige was sie noch davon Abhält ist die „deutsche Bürokratie“.
Damit kein falsches Licht auf die deutsche Botschaft fällt: alle die wir dort getroffen haben, waren höchst Kompetent, freundlich und haben schnell auf unsere Forderungen und Fragen reagiert. Das Problem liegt im „System“. Um einen Auslands-Freiwilligen-Dienst in Deutschland anzutreten, müssen erst Unmengen an bürokratischen Hürden genommen werden. Dadurch werden einem wirklichen kulturellen Austausch vollkommend unnötig Steine in den Weg gelegt. Oder vielleicht ist man aber auch gar nicht an einem Freiwilligen-Dienst von Ausländern in Deutschland interessiert…

Samstag, 13. August 2011

Verabschieden und Begrüßen


Ich habe keine Ahnung was schwerer ist. Jemanden verabschieden, wen man nicht weiß, was noch zu sagen bleibt, oder jemanden begrüßen, dessen Sprache man nicht spricht… 

Ohne Zweifel beides Ausnahmesituationen, die immer eine Herausforderung darstellen. Ich denke den ersten Teil so hinter mich gebracht zu haben, dass ich nun ohne „Altlasten“ an die Herausforderung des Begrüßens gehen kann.

Rwander begrüßen sich oft, gerne und sehr Körperbetont. Es  kommt oft vor, dass man nach der „offiziellen“ Begrüßung noch lange an der Hand gehalten wird; aus purer Nettigkeit und Interesse. Tut mir einen gefallen und probiert das in Deutschland aus und erzählt wie die Menschen reagieren! Würde mich brennend interessieren!

Alles in allem ist Rwanda wirklich „anders“. Das fängt von der Masse an Polizisten auf den Straßen an, über das Moskitonetz über meinem Bett, bis zu den dauerlachenden Gesichtern der Menschen. Ich bin verdammt froh, dass mein Vorgänger Marcel mich nach und nach in das „Andere“ einführt. 

Wenn man mir jetzt noch via Implantat Kinyarwanda in den Kopf setzen würde…
… hätte ich nicht diesen Blogeintrag geschrieben, sondern Ferdi – unseren Koch – nach seinem Rezept für Kochbananen gefragt.

In diesem Sinne: Guten Appetit!
Matthias

PS: Rwandische Autofahrer verständigen sich wie folgt. Per Blinker oder Lichthupe wird Kontakt aufgebaut und dann wird entweder hecktisch mit dem Zeigefinger auf den Boden gedeutet („da hinten ist Polizeikontrolle“), oder mit der ganzen Hand durch gewunken („keine Polizei; gib Gas!)

PPS: Bilder kommen auch bald!!

Dienstag, 2. August 2011

Empört euch!

Auch wenn es viel verlangt ist, die fünf Seiten des Links zu lesen, bitte ich euch dies zu tun. Als Hintergrund solltete ihr noch wissen, dass meine Projektstelle über das "weltwärts"-Förderprogramm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung "gesponsort" wird. In Anbetracht der Tatsache, dass das BMZ weltweit mit höchster Doppelmoral auftritt, die ich - wenn überhaupt - nur gering teile, habe ich ein komisches Gefühl, bei dem Gedanken, meinen Dienst nur deshalb ableisten zu können, da ich indirket aus diesen Quellen mit Geld gefördert werde.
Spätestens Oktober 2013 kann dem aber abhilfe geleistet werden...

Hier also der Link : Niebel und die Indianer

Und bitte nicht nur zur Kenntnis nehmen, sondern auch empören!

Mein Dank geht an meinen Mitfreiwilligen Marcel Mayer, der diesen Artikel entdeckt hat.

Montag, 1. August 2011

Rwanda und ein neuer Blog


Von langer Hand geplant, habe ich heute in einer Nacht und Nebel Aktion endlich meinen Rwanda-Blog erstellt. Jetzt kann ich euch alle noch viel besser über mein FSJ in Matimba auf dem Laufenden halten.

Im Moment stecke ich in totalem, organisatorischem Chaos und habe für „wirklich“ wichtige Dinge – wie die Erstellung eines Blogs – nur noch spät nachts Zeit. Doch wenn zwischen all den Gedanken an Reiseapotheke, technischem Equipment, dem Druck irgendwann mal Kleider zu packen, Abschiedsparty organisieren etc. pp. ein Moment Zeit ist, um an Rwanda zu denken, schleicht sich ein Lächeln auf mein Gesicht. Die Vorfreude, eine weitere meiner geliebten Reisen anzutreten, das „Land der tausend Hügel“ endlich nicht nur von Photos zu sehen und verdammt nochmal meinen Vorgänger Marcel Thome kennen zu lernen, steigt langsam aber sicher ins Unermessliche. Trotz der Traurigkeit, die sich einstell, wenn ich daran denke, alles Vertraute und Bekannte in Deutschland aufzugeben, kann mich nichts und niemand mehr von einem meiner „Kindheitsträume“ abbringen.

In der Hoffnung einige von euch vor meinem Flug am 10.08 nochmal zu sehen, habe ich noch ein ostafrikanisches – und, wenn ihr mich fragt, ein rwandisches – Sprichwort für euch:

„Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich!“

Euer Matthias