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Muraho! Ich heiße Matthias Huffer und gehe als SoFiA Freiwilliger 2011/2012 nach Rwanda, Matimba. Dort bin ich in der Jugendarbeit tätig. Hier versuche ich mit euch meine Erfahrungen zu teilen. Ich hoffe ihr habt Spaß an meinem Blog. Kommentare und Disussionen sind natürlich erwünscht!

Mittwoch, 17. August 2011

Deutsche Bürokratie


Mir geht es gut. Die letzten 2 Tage war ich auf Hauptstadt-Tour und habe dabei mein Visa beantragt. Natürlich könnte ich jetzt 2 Seiten über Kigali schreiben, aber das wäre nicht nur langweilig, sondern auch irrelevant.

Heute geht es um eine andere Freiwillige; eine s.g. Reverse-Freiwillige. D.h. sie macht das gleiche wie ich, nur in umgekehrter Richtung. Eugenie Mutesi kommt aus Matimba und soll in Vallendar in einem Kindergarten einen sozialen Dienst ableisten. Genau wie meine Stelle ist auch ihre über den Freundschaftskreis Haus Wasserburg – Matimba zustande gekommen und wird von SoFiA e.V. gemanagt.

Wäre alles glatt gelaufen, wäre sie gestern mit einer Delegation aus Matimba, die für 2 ½ Wochen Haus Wasserburg besucht, nach Deutschland geflogen. Das sie immer noch in Matimba ist, hängt mit der Tatsache zusammen, dass sie bis jetzt noch kein Deutsches Visum bekommen hat, welches aber schon seit längerem Beantragt war.
 Auf Nachfrage bei der deutschen Botschaft in Kigali, hieß es, dass sie noch mal ein neues Visa beantragen muss, da eine normale Aufenthaltsgenehmigung für einen Sozialen-Freiwilligen-Dienst nicht reicht, sondern ein richtige „Arbeitsvisum“ herhalten muss.
 Heute Morgen ging Eugenie dann zusammen mit Marcel und mir mal wieder zur deutschen Botschaft, um einen weiteren Antrag auszufüllen. Obwohl speziell auf Rwanda zugeschnitten, gab es diesen natürlich nur in Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch. Verständlicher Weise war Eugenie mit Amtsenglisch stark überfordert, sodass es eine Ewigkeit und Unmengen an Nerven gekostet hat, diesen verdammten Visa-Antrag auszufüllen. Dazu zu legen sind folgenden Dokumente: Bestätigung des Arbeitgebers, Bestätigung der Trägerorganisation, Versicherungsbestätigung und die Bestätigung der Buchung eines voraussichtlichen Fluges… Natürlich am Besten in Deutsch und in Englisch.
 Schlussendlich konnte uns der deutsche Sachbearbeiter Herr Buschmann (Ja, er heißt tatsächlich so!) wenigstens versichern, nun alle Dokumente beisammen und richtig ausgefüllt zu haben. Nun hängt alles an der neuwieder Ausländerbehörde, die das offizielle Visum ausstellen muss. Dies dauert zwischen zwei und sechs Wochen… 

Eugenie hat ihre Vorbereitung beendet, zwischenzeitlich schon zweimal ihren Flug umgebucht, ist eifrig am Deutsch lernen und ist alles in allem bereit ihren Dienst in Deutschland anzutreten. Das einzige was sie noch davon Abhält ist die „deutsche Bürokratie“.
Damit kein falsches Licht auf die deutsche Botschaft fällt: alle die wir dort getroffen haben, waren höchst Kompetent, freundlich und haben schnell auf unsere Forderungen und Fragen reagiert. Das Problem liegt im „System“. Um einen Auslands-Freiwilligen-Dienst in Deutschland anzutreten, müssen erst Unmengen an bürokratischen Hürden genommen werden. Dadurch werden einem wirklichen kulturellen Austausch vollkommend unnötig Steine in den Weg gelegt. Oder vielleicht ist man aber auch gar nicht an einem Freiwilligen-Dienst von Ausländern in Deutschland interessiert…

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