Es ist schon eine
Ewigkeit her seit meinem letzten Blog-Eintrag. Ok, genauer gesagt ueber zwei
Monate. Aber das sind gute Nachrichten, weil das nichts anderes bedeutet, als
dass in Matimba so viel passiert, dass ich schlichtweg keine Zeit hatte, etwas
zu schreiben. Und auch ein klein wenig zu faul war...
Da war die Zeit
vor Ostern, in der wir in jede Untergemeinde gefahren sind, um arbeitsteilig
die Beichten abzunehmen, Vortraege ueber pastorale Arbeit zu halten und uns um „enfantes
missionaire“ zu kuemmern, der Kinderorganisation.
Da war der Besuch
meiner Familie, mit denen es galt unzaehlige Menschen zu treffen, den
Akagera-Nationalpark zu besichtigen und einfach die Osterzeit in Rwanda zu
geniessen. Unheimlich schoene zwei Wochen, sowohl fuer die Deutschen als auch fuer die Rwanda.
Da galt es sich darum zu kuemmern, dass die vom
Partnerschaftsverein gesponserten Schueler sicher in den Schulen angekommen und
das Schulgeld auch ordentlich bezahlt wurde.
Und jetzt sind es
keine vier Monate mehr, bis ich nach Deutschland fliege. Es gibt noch sehr viel,
dass ich gerne tun moechte. Das Projekt, einen Sportplatz zu bauen, duerfte in
naechster Zeit realisiert werden, dann gibt es in ganz Rwanda noch Menschen,
die ich beuchen moechte, ganz zu schweigen von den Aktionen mit der „enfantes
missionaire“. Ums kurz zu machen: ich werde wohl nicht alles schaffen, was ich
noch tun moechte. Aber alles was ich noch tun werde, wird mir sehr viel Spass
machen , weil ich genau das tun will und darauf kommt es natuerlich an!
Ein bisschen als
Ausgleich fuer meinen doch sehr abstrakten letzten Rundbrief, moechte ich
einfach noch mein letztes Wochenende beschreiben.
Samstags hiess
es, mit Bosco und 14 Kindern nach Gakagati zu wandern, um dort die „enfantes
missionaire“ zu treffen und sie zu unterstuetzen, da einige Eltern nicht so
begeisstert sind, wenn ihre Kinder regelmaessig bei der Hilfe im Haus oder auf
dem Feld fehlen. „Zu wandern“ bedeutet in diesem Fall drei Stunden hin, drei
Stunden zurueck. Den Hinweg in praller Sonne, den Rueckweg in stroemendem
Regen. Was soll ich sagen: es war traumhaft! Kinder und Matsch sind sowieso
eine ganz spassige Angelegenheit, sodass es, trotz der Anstrengung alle bei
einander zu halten (im Ernst: Kinder koennen so anstrengend sein!), unheimlich
lustig war den Schlammschlachten und fast Ausrutschern zu zu sehen. Und als wir
in Gakagati zwangsweise vor dem Regen Unterschlupf suchen mussten, konnten wir
nicht nur auf die Hilfe der Christen vor Ort zaehlen, sondern wurden auch dank
eines sehr ausgepraegten „Teilwillens“ alle satt. Es war ein sehr schoenes
Gefuehl des Zusammengehoerens.
Sonntags frueh
ging es fuer mich dann nach fuenf Stunden Schlaf auf ein „Elterntreffen“ einer
Schule, auf die vier der gesponserten Schuelerinnen gehen. Also ein Drittel
konnte ich mit Haengen und Wuergen mitverfolgen, danach habe ich Briefe
geschrieben. Umso schoener war es jedoch, danach die vier Schuelerinnen zu
treffen. Getreu dem Motto „du musst es nicht richtig sagen, man muss dich nur
verstehen“ haben wir lange ueber Matimba, Schule, Probleme geredet und nachdem
sowohl mein gesamtes Guthaben als auch mein Handyakku aufgebraucht waren, da
Handys an rwandischen Schulen Verboten sind und die Freude mit Familie und Freunden
zu telephonieren daher umso groesser war, musst ich wieder Willens gehen, weil
ich die Vier erst im Juli in den Ferien wieder sehe.
Zusammenfassend
war es ein wunderschoenes Wochenende mit zu wenig Schlaf.
So. Das soll
genug sein! Aber keine Angst, ich habe schon angefangen an meinem naechsten
Rundbrief zu schreiben. D.h. er kommt noch vor meinem Rueckflug raus!
Ich hoffe es geht
euch allen gut
Euer Matthias
PS: ich
entschuldige mich a) fuer die „ae“s, „oe“s, „ue“s und die „ss“s, mein Computer
ist kaputt und ich muss eine amerikanische Tastatur verwenden (und fuer das
dauernde Einsetzen von Sonderzeichen bin ich zu faul), b) fuer fehlende Bilder,
mein Computer ist immer noch kaputt!