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Muraho! Ich heiße Matthias Huffer und gehe als SoFiA Freiwilliger 2011/2012 nach Rwanda, Matimba. Dort bin ich in der Jugendarbeit tätig. Hier versuche ich mit euch meine Erfahrungen zu teilen. Ich hoffe ihr habt Spaß an meinem Blog. Kommentare und Disussionen sind natürlich erwünscht!

Montag, 27. Februar 2012

Da bin ich wieder... und es gibt viel zu erzählen!


Grüße an alle Daheimgebliebenen +Stopp+ im Süd-Sudan ist alles in Ordnung +Stopp+ Busch Ende! +Stopp+

Hier bin ich also wieder. Nach einer Reise an den durchaus traumhaften indischen Ozean mit konventionellen Bussen, einer abenteuerlichen Fährfahrt mit unglaublichem Finale des Africa-Cups und einem verrückten Besuch in einer dubiosen Kneipe, währenddessen sich die Pfarrei Matimba kurzerhand umstrukturieren ließ. Aber der Reihe nach!

Reiseziel war das fid-Seminar in Bagamoyo, der ehemaligen Hauptstadt von Deutsch-Ostafrika mit einer dementsprechend interessant-erschreckenden Geschichte (Tipp: findet heraus woher der Name „bagamoyo“ kommt und warum). Dorthin gelangt man a) mit dem Flugzeug oder b) mit dem Bus. Unter dem Vorwand von umweltpolitischen-Aspekten brachten wir SoFiA-Freiwillige unseren Träger dazu uns eine Busfahrt zu bezahlen, wollten wir in Wahrheit doch nur unser voyeuristische Interesse einer afrikanischen Busfahrt befriedigen. Ich glaube eine 36h-Busfahrt quer durch Tansania ist die einzige Reise der Welt die abenteuerlich und todlangweilig zugleich ist. Abenteuerlich: ich hatte noch nie weniger Ahnung wo ich bin und ob ich auch tatsächlich ankommen werde, todlangweilig: 36h durch annähernd unbesiedeltes Land fahren IST langweilig!
Das Seminar in Bagamoyo war dann einfach nur erfolgreich. Außer, dass ich das Gefühl habe neu motiviert und mit mehr Elan in die zweite Hälfte meines Dienstes zu gehen, gibt es dazu nicht zu sagen. Vielleicht noch Danke an das fid-Team und die anderen Freiwilligen.
Danach ging es weiter zum wohlverdienten Urlaub auf Zanzibar. Blöd an Zanzibar ist, dass es leider dort leider tatsächlich aussieht wie auf den ganzen kitschigen Postkarten; türkisblaues Meer, ewig langer Sandstrand mit Palmen und eine Hitze, die sich nur im Wasser aushalten lässt. Dementsprechend sah auch der Urlaub der monströsen Freiwilligen-Truppe aus. Sich eine goldbronzene Haut anschaffen, Beach-Volleyball spielen, schnorcheln gehen und ähnliches… Glücklicherweise hielt dieser Zustand jedoch nicht die ganze Zeit über an, da wir uns entschlossen auf das sauti za busara Festival in Stone Town zu gehen. Das war kurz gesagt der Hammer! Für mich war die Entdeckung schlechthin, die dem ein oder anderen von euch schon bekannte „Nneka“. Wer sie nicht kennt, der klicke hier.
Allerdings war nicht alles so rosig. Mitten auf Zanzibar erfuhr ich, dass Fidele – seines Zeichens Priester, Arbeitskollege und Freund – selbst für rwandische Verhältnisse spontan versetzt wurde. Das hieß dann Chaos und Resignation, da ich auf Zanzibar gefesselt war und selbst zu seiner Verabschiedung nicht da sein konnte.

Mit dieser Spannung fuhr ich dann also wieder 36h zurück nach Rwanda (siehe oben), um nach längst überfälligen Skype-Terminen in Kigali, dann endlich wieder nach Matimba zu kommen. Dort wurde ich überschwänglichst Empfangen (besonderer Danke geht da vor allem an die Jugend!) und es war – wie immer – die Hölle los, sodass ich noch am gleichen Tag auf zwei Hochzeiten fahren musst. Und es ging genauso weiter. Arbeit neu ordnen, Freunde treffen, ganz viel reden uuuund Fidele besuchen! So fuhr ich dann also zu Fideles neuer Stelle nach Nyarurema und hatte zwei wunderschöne Tage inklusive einem richtig gutem Gespräch, verrückten Menschen und Feierei.
Und hier stehe ich nun. Arbeitstechnisch mitten im Umbruch und unterm Strich mit viel Freude die zweite Hälfte in Angriff nehmend.

Zum Abschluss möchte ich noch einen Artikel empfehlen, der Wort wörtlich ein Stück rwandische Kultur nach Deutschland trägt.Für Rückfragen sämtlicher Art stehe ich natürlich zu jeder Tag und Nachtzeit zur Verfügung.

Ich wünsch euch alles Gute und einen baldigen Frühling, weil ich mit zwischendurch echt schlecht gefühlt habe, mit bis zu 60Grad Temperatur unterschied…
Viele liebe Grüße aus Matimba
Euer Matthias